Quereinstieg in die IT

Der klassische Berufsweg war für lange Zeit sehr linear: Man erlernte einen Beruf durch Lehre, Ausbildung oder Studium. Dann fand man einen Arbeitgeber, bei dem man idealerweise sein gesamtes Arbeitsleben verbrachte. Dieser Weg entspricht längst nicht mehr der Realität. Berufliche Werdegänge sind mittlerweile geprägt von Umbrüchen, Arbeitgeberwechseln und Rollenwechseln. Das Thema Quereinstieg findet jedoch in manchen Bereichen und Branchen nur langsam Einzug – und das obwohl Studien belegen, dass hierdurch der Fachkräftemangel in z.B. der IT-Branche massiv aufgefangen werden könnte. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat die Wechselbereitschaft von Mitarbeitenden stark erhöht und somit dem Trend „Quereinstieg“ Aufschwung verschafft. 

Längst bekannt ist das Quereinsteigermodell im Lehrerberuf. Der Chemielehrer, der zuvor Chemielaborant war, die Geschichtslehrerin, die ihre Karriere als Kunsthistorikerin startete, usw. Doch was bedeutet es eigentlich Quereinsteiger*in zu sein? 

Was ist ein Quereinstieg überhaupt? 

Ein*e Quereinsteiger*in – auch Seiteneinsteiger*in genannt – ist eine Person, die sich fachfremd in einen neuen Beruf begibt. Hierfür wird der gelernte Beruf und die damit verbundene Karriere in der Regel hinter sich gelassen und ein ganz neuer Karrierepfad gestartet. Die Definition kann hierbei weiter oder enger gefasst werden: Manch einer sieht sich bereits als Quereinsteigender, wenn er oder sie in eine etwas andere Rolle oder Abteilung wechselt, die zum alten Beruf ähnlich aber doch anders ist. Andere verbinden das Wort nur mit einem krassen, großen Umbruch des Beruflichen. Oft wird jedoch die berufliche Neuorientierung verbunden mit einem Branchenwechsel als Anhaltspunkt für einen Quereinstieg gesehen.  

Der Lehrerberuf gilt, neben der Altenpflege, der IT und Online-Jobs, noch immer als einer der beliebtesten Jobs für Quereinsteigende. 

Voraussetzungen und Wege 

Die Voraussetzungen für einen Quereinstieg variieren stark. Es kommt darauf an, in welchen Beruf man wechselt. Der Weg zur neuen Karriere hängt dazu auch davon ab aus welchem Beruf man kommt.  

Wichtigste Voraussetzung ist sicherlich ein großes Interesse am neuen Themengebiet, da in dieser Umbruchsituation normalerweise viel Wissen und Fähigkeiten innerhalb kurzer Zeit gelernt werden müssen. Die meisten Quereinsteigenden wählen diesen Weg aus Begeisterung an einem Fachbereich. Dies wiederum bewirkt bei vielen Seiteneinsteigenden eine extrem hohe Motivation und Lernbereitschaft. Bei yakha hören wir oft, dass jemand aus elterlichem Druck oder gesellschaftlichen Erwartungen einen bestimmten Berufsweg einschlug und nun der eigenen Leidenschaft folgend in die IT wechselt.  

Eine weitere wichtige Voraussetzung ist der Mut, einen so großen und weitreichenden Schritt zu wagen. Manch einer möchte die Sicherheit des Gewohnten nicht aufgeben. Als Quereinsteiger*in sucht man hingegen bewusst den Umbruch, das Neue und die Herausforderung.  

In manchen Bereichen, wie z.B. der Informatik, ist zudem eine natürliche Affinität und ein gewisses Talent notwendig. Auch privat gewonnenes Fachwissen (durch z.B. ein Hobby) oder übertragbare Fähigkeiten („Transferable Skills“) aus dem ursprünglichen Beruf können von Vorteil sein.  

Die Anforderungen lassen sich aber in der Regel recht leicht herausfinden. Wenn man sich für ein Umschulungsprogramm, ein (Fern-)Studium, ein Bootcamp oder oder oder entscheidet, lassen sich die jeweiligen Bedingungen rasch nachlesen. Denn so vielfältig die möglichen neuen Berufsfelder sind, so vielfältig sind auch die Wege dorthin. Auch bieten mittlerweile Unternehmen selber Programme für den Seiteneinstieg an.  

Man hat also die Qual der Wahl – sowohl bei der Entscheidung, welchen Weg man einschlagen möchte als auch bei der Entscheidung auf welche Art und Weise man diesen gehen möchte. Hierdurch lässt sich aber für jede*n der passende Weg finden. 

Welche Vorteile bietet ein Quereinstieg? 

Der Quereinstieg wird dabei immer beliebter – sowohl auf Arbeitnehmer als auch auf Arbeitgeberseite. Das ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass diese berufliche Option beiden Seiten viele Vorteile bietet: 

Als Quereinsteiger*in wagt man einen Neuanfang, bei dem man sich selber neu definieren und neu erfinden kann. Man folgt dem eigenen Interesse und macht etwas worin man Freude findet und Begeisterung spürt. Zugleich hat man die Chance die eigenen Stärken zu nutzen und somit schnell im neuen Umfeld zu glänzen. Durch die intensive (Lern-)Erfahrung des Seiteneinstiegs entsteht automatisch neben der beruflichen Veränderung auch eine persönliche Weiterentwicklung. Dies führt bei vielen zu einer größeren Zufriedenheit. Ein wichtiges Argument, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Unzufriedenheit und Überforderung zu den häufigsten Wechselgründen zählen. 

Begleitet werden diese intrinsischen Vorteile oft von besseren Arbeitskonditionen, einem attraktiveren Gehalt und besseren Karrierechancen. 

Unternehmen haben eine neue Möglichkeit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zugleich profitieren sie von der extrem hohen Motivation der neuen Mitarbeitenden. Denn obwohl die Einarbeitungsphase länger ist, ist die Effizienz und Produktivität oftmals – durch das entsprechende Engagement – höher. Auch bringen Seiteneinsteigende nützliche übertragbare Fähigkeiten aus dem vorherigen Beruf mit und schaffen durch ihr bereichsübergreifendes Denken und Handeln neue Impulse. Ihre unterschiedlichen Hintergründe und beruflichen Erfahrungen bewirken dabei automatisch mehr Diversität und als Folge hieraus eine größere Vielfalt von Lösungsansätzen. 

Im Grund bringen Quereinsteigende viel frischen Wind ins Team und Unternehmen. (Ein Erfahrungsbericht dazu findet sich hier.) 

Der Weg zum Erfolg

Wichtig ist es, die Entscheidung für einen Quereinstieg sehr bewusst und mit einem Plan zu treffen. Dieser Schritt kann furchteinflößend wirken und man sollte die psychischen Aspekte und Auswirkungen, die dieser mit sich bringt nicht vergessen. Denn man darf nicht vergessen: 1. Die Entscheidung für einen neuen Beruf ist zugleich auch eine (zumindest zeitweilig) Entscheidung gegen den bisherigen Beruf. und 2. Die berufliche Veränderung durch einen Seiteneinstieg wirkt sich auf (fast) alle Lebensbereiche aus. 

Auch wenn es zahlreiche gute Gründe für eine berufliche Veränderung gibt und diese viele Vorteile bietet, ist der Quereinstieg eine sehr individuelle Entscheidung. Gute Soft Skills können dabei übrigens eine wichtige und hilfreiche Ressource sein! 

Für alle, die sich dafür entscheiden ihrer Leidenschaft zu folgen und das Leben als Quereinsteiger*in zu wagen, haben wir hier noch ein paar Tipps zusammengestellt:  

  1. Offenheit: Sei offen für alles Neue! Egal ob es neue Kolleg*innen sind, es etwas zu (er-)lernen gilt oder eine unerwartete Erfahrung auf dich wartet. Von allem kannst du erstmal profitieren und vorankommen.  
  2. Motivation: Man kann zwar nicht alles noch nicht vorhandene Fachwissen und langjährige Berufserfahrung mal eben so wettmachen. Man kann jedoch schneller aufholen, wenn man das Ganze mit Motivation und Lernbereitschaft angeht.
  3. Realistische Erwartungen: Stelle dich darauf ein, dass sich Vieles verändern wird. Man ist erstmal „die Neue“ oder „der Unerfahrene“. Und das ist Okay so. Erwarte nicht, dass du sofort als Expert*in wahrgenommen wirst, denn das wäre absolut unrealistisch. Diese Rolle gilt es erst zu erobern. Gib dir selber Zeit und Raum zu Lernen, zum Fehler machen und zum Erfahrungen sammeln.
  4. Ressourcen nutzen: Stelle deine Frage. Bitte um Hilfe und Unterstützung. Baue Kontakte und ein Netzwerk auf. All das brauchst du, um in deinem neuen Beruf nicht nur Fuß zu fassen, sondern auch Erfolg aufzubauen.
  5. Ziel im Blick: Behalte stets dein Ziel im Auge. Darauf arbeitest du hin und dafür gehst du diesen manchmal schweren Weg! 

Das alles klingt nach Musik in deinen Ohren? Du bist bereit für den Quereinstieg in die IT? Dann findest du hier unsere aktuellen Ausschreibungen. Wir freuen uns auf dich! 

 

Falls du noch Fragen hast oder mehr über das Thema Quereinstieg erfahren möchtest, schreib uns gerne eine E-Mail an socialmedia@yakha.de.